Babak Radmehr - Silence of the Ropes
  • Bühnenkunst & Theater

Silence of the Ropes, Babak Radmehr, 2023
© Credits: Parichehr Bijani

Silence of the Ropes ist eine Installation und Performance, welche die Unterdrückung von zivilem Protest im Iran thematisiert. Sie erzählt von den tausenden Festnahmen, der Folter und Hinrichtung von Menschen seit Gründung der Islamischen Republik Iran im Jahre 1979. Ausgangspunkt dieses Projekts sind die eigenen Erfahrungen des Künstlers Babak Radmehr. Da es ihm im Iran nicht möglich war, sein Erlebtes künstlerisch zu verarbeiten und es kaum Berichte zu den Geschehnissen gibt, ist es Ziel dieser Performance, Geschehenes aufzuarbeiten, aufzuklären und Erinnerungsarbeit zu leisten.

In Teheran und anderen größeren Städten gab es im Zuge der iranischen Präsidentschaftswahl 2009 öffentliche Proteste gegen das Wahlergebnis, das dem bisherigen Amtsinhaber Mahmud Ahmadineschd mit 62,63 % die absolute Stimmenmehrheit einräumte. Die Opposition warf Ahmadineschd massiven Wahlbetrug vor und forderte eine Annullierung der Wahl. Während der darauf folgenden Unruhen und Demonstrationen im Juni und Juli 2009 wurden tausende Menschen getötet, inhaftiert und gefoltert. Vor allem Künstler*innen, Intellektuelle, Aktivist*innen und Studierende waren im täglichen Leben von Repression und Gewalt betroffen. Journalist*innen und Künstler*innen erhielten ein Arbeitsverbot.

Die Erinnerungen an diese dunkle Zeit sind immer noch fest in dem Gedächtnis der Betroffenen verankert. Doch das diktatorische Regime im Iran versucht, dieses Ereignis bewusst zu verschleiern, um es aus dem kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung zu verdrängen und um weitere Demonstrationen zu unterbinden. Immer noch warten Familien der Opfer auf die Leichname ihrer Liebsten, von den Gräueltaten und den Missständen wurde bis jetzt noch nichts aufgeklärt. Indem wir uns an diesen Vorfall erinnern, versuchen wir, die westliche Gesellschaft zu informieren, den Opfern zu gedenken und sich mit den Betroffenen zu solidarisieren.

Eine Kombination von Contemporary Dance und orientalischem Folkloretanz verwandelt die Bewegungen der Performer*innen in die Bilder des Protests. Mit Live-Musik von Habib Meftah und Atena Eshtiaghi bringen wir den Raum näher an die Realität. Die Stimmen von Revolutionären auf den Straßen werden mit der Musik kombiniert und allmählich zu einer rhythmischen Stimme, welche die Grundlage der Performance bildet.

Dieses Projekt ist nicht nur ein Herzensprojekt des Regisseurs und Choreographen Babak Radmehr sondern auch ein stellvertretendes Projekt für all jene Künstler*innen, denen es nicht möglich ist, über die Fesseln in ihrem Land zu sprechen und gleichzeitig die Bedeutsamkeit von Kunst hervorzuheben, die als Ventil gegen Unterdrückung dient. Es geht dabei nicht darum, das Erlebte zu wiederholen oder in Worte zu fassen, sondern die eigene künstlerische Praxis zu nutzen, um Affekte zu produzieren, die auch jenseits eines spezifischen Kontextes verstanden werden und Bilder zu finden, die davon sprechen, was es bedeutet, im eigenen Land nicht frei zu sein.

Im Iran gehen die Menschen wieder auf die Straße. Die Gefängnisse sind wieder überfüllt und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Angeführt von jungen Frauen wird seit September letzten Jahres eine Revolution durchgeführt, die sich vor allem das Menschenrecht, die Freiheit und die Gerechtigkeit als Ziel gesetzt hat.

Frau Leben Freiheit ist das beispiellose und säkulare Echo, welches das islamische Regime erschüttert und das Ziel näher gebracht hat; trotz eines hohen Preises.

Zan Zendegi Azadi

Frau Leben Freiheit

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