
Monsieur Claude II
- Theater






Immer für eine Überraschung gut
Inzwischen ist sogar schon der 3. Teil der französischen Multi-Kult-Komödie im Kino „Monsieur Claude und sein großes Fest“. Und wieder jubelt die Presse: „Vorurteile können sehr lustig sein“, titelte das Abendblatt. Diesen so albernen wie wahren Humor macht dem französischen Film so schnell keiner nach. Bei uns können Sie ab Ende September sehen, wie alles begann mit Teil 1 „Monsieur Claude und seine Töchter“ und Teil 2 „Immer für eine Überraschung gut“.
Seit den vier maximal multikulturellen Hochzeiten ihrer Töchter in Teil 1 sind der so herrlich politisch inkorrekte französische Spießer Claude Verneuil und seine Frau Marie richtige Meister in der Integration. In Teil 2 haben sie es vor Corona sogar noch geschafft – wie versprochen – allen Heimatländern der Schwiegereltern ihrer Töchter einen Besuch abzustatten. Das hindert sie aber nicht, es immer noch zu Hause am schönsten zu finden.
Doch diesmal haben sie die Rechnung ohne ihre Schwiegersöhne gemacht. Nachdem ein kommerzielles Gemeinschaftsprojekt der Schwager gescheitert ist, wollen die alle nur noch weg. Obwohl in Frankreich geboren, fühlen sie sich durch Alltagsrassismus und Antisemitismus zunehmend ausgegrenzt in diesem von ihnen als zu konservativ empfundenen Land. Immer wieder nur auf den Migrationshintergrund reduziert zu werden ist für sie keine Perspektive. Und ihre Frauen sind bereit, ihnen mit Kind und Kegel zu folgen.
Allerhöchste Zeit für Claude und Marie zu handeln, wenn sie die Familie zusammenhalten wollen. Sie setzen alles in Bewegung, um ihre Schwiegersöhne zum Bleiben zu bewegen und werden dabei plötzlich zu schlitzohrigen Patrioten in völkerfreundschaftlicher Mission.
Wie schon der erste Teil ist auch die Fortsetzung eine amüsante Familienaufstellung, die fast märchenhaft die verschiedensten Ethnien und Religionen miteinander vereint. Wieder wird das multikulturelle Selbstverständnis Frankreichs satirisch auf den Prüfstand gestellt und es gibt fast kein Vorurteil, das dabei nicht auf den Tisch kommt. Dass Lachen immer noch die beste Methode ist, diese zu überwinden, zeigt auch „Monsieur Claude 2“ auf ganz charmante Weise mit einer erneut zur Hochform auflaufenden Titelfigur, wieder gespielt von Michael Prelle. Und wie der Untertitel verrät, ist er auch noch für manche Überraschung gut.
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