
"Oratorio de navidad" von Martín Palmeri
- Konzerte
Vermutlich erst neunmal ist das Tango-Oratorium „Oratorio de Navidad“ von Martín Palmeri in Deutschland aufgeführt worden. Und nun erklingt die norddeutsche Erstaufführung des sakralen Werks am Freitag, 29. Dezember, um 19.00 Uhr mit dem Oldesloer Buxtehude-Chor und vier Gesangssolisten unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Henning Münther in der Peter-Paul-Kirche Bad Oldesloe. Der charakteristische Klang des an den Tango Nuevo angelehnten Stücks entsteht durch den Einsatz von Bandoneon, Klavier, Pauken, Schlagwerk und Streichern. Das Bandoneon wird gespielt von dem international gefragten Christian Gerber, der häufiger mit Martín Palmeri gemeinsam musiziert hat. Das Kollegium Musicum Lübeck übernimmt die Aufgaben der Streicher, der Pauke und der Percussion.
Platzkarten zwischen 6 und 28 Euro sind ab Donnerstag, 23. November, um 10 Uhr im Internet direkt mit diesem Link mit der Möglichkeit zum Ausdrucken und bei den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich: In Bad Segeberg im Sound-Eck, Oldesloer Straße 15, und in Bad Oldesloe im Kirchenbüro, Kirchberg 4, Dienstag 9.00 bis 12.00 Uhr und Donnerstag, 13.30 bis 16.30 Uhr.
Der Oldesloer Buxtehude-Chor probt schon mit Hingabe an dem achtstimmigen argentinischen Weihnachtsoratorium in lateinischer Sprache. Die rhythmisch anspruchsvolle tiefgründige Musik mit einer reichen Ausdrucksform in den Klangfarben erreicht das Ohr auf ganz neue Art. Abwechslungsreiche Einsätze der Singenden und Instrumentalisten – mal gemeinsam, mal als Solo, mal als Quartett – verleihen der gut komponierten Musik ausdrucksstarke Klänge.
Das „Oratorio de Navidad“ besteht aus einer Synthese aus dem lateinischen Text der Geburtsgeschichte Jesu aus dem Lukasevangelium der Bibel, Ausschnitten aus Psalmtexten und dem argentinischen Tango. In dem Werk verbindet der Komponist nach seinen eigenen Worten seine wichtigsten musikalischen Erfahrungen als Chorleiter und Tango-Arrangeur und –Interpret und verbindet Stilelemente verschiedener Kulturkreise: Melodisch und rhythmisch ist das Werk dem Tango Nuevo und dem Vorbild Astor Piazzollas verpflichtet, bedient sich aber gleichzeitig in vielerlei Hinsicht an der Tonsprache populärer Musik, die eher eingängig daherkommt.
Martín Palmeri, geboren 1965, mit Vorfahren aus Italien und Dänemark, ist ein argentinischer Pianist, Dirigent und Komponist von Vokal- und Instrumentalwerken, von denen viele von Form und Harmonik des Tango Nuevo inspiriert sind, darunter Opern, Oratorien, Chor- und Orchesterkompositionen. Das „Oratorio de Navidad“ wurde 2003 an der Universität von Buenos Aires uraufgeführt. Die erste deutsche Aufführung in vollständiger Besetzung erfolgte 2019 in Ulm. Palmeri lässt es sich oft nicht nehmen, persönlich bei seinen Werken das Klavier zu spielen, wenn er in der Nähe sein kann.
Der Tango Nuevo wurde in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von dem Argentinier Astor Piazzolla (*1921) entwickelt. Sowohl Jazz als auch Klassik beeinflussten sein Werk. Anstelle der hierzulande als marschartig empfundenen Tango-Rhythmen entstand eine Konzertmusik, die nicht mehr in erster Linie tanzbar war, sondern eher zum konzentrierten Hören anregte.
Zusatzinfo:
Aufführungen laut Internet-Recherche:
2003 Uraufführung in Buenos Aires,
2016 in Stuttgart mit Palmeri am Klavier,
2017 in Hassberge/Thüringen,
2017 in Köln,
2018 in Würzburg,
2019 in Ulm erstmals in vollständiger Besetzung,
200x in Trimbach (Schweiz) mit Palmeri,
9.12.2023 in Essen mit Palmeri,
17.12.2023 in Köln,
29.12.2023 in Bad Oldesloe
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