Polyformers
Deutschlandweit besiedeln die Anhänger*innen der Anastasia-Bewegung den ländlichen Raum. Ihr Lebensmodell lockt mit Naturverbundenheit und Spiritualität – jedoch entpuppt sich die Idylle schnell als Ort radikal rechter Weltanschauung mit Verbindungen zur Reichsbürger*innen- und Neonazi-Szene. Vorlage ihrer Blut-und-Boden-Ideologie ist eine russische Romanreihe rund um die geheimnisvolle Titelfigur Anastasia.
Ihre Vision: Menschen sollen sich auf „Familienlandsitzen“ im Einklang mit der Natur selbst versorgen. Sie glaubt an die heilende Kraft der Liebe und des eigenen Gartens genauso wie an Telekinese und kosmische Energien.
Unter dem Mantel „harmloser“ Esoterik entwickelt der Autor Wladimir Megre völkisches und rassistisches Gedankengut. Weltweit entstehen nach dem Konzept der Buchreihe „Familienlandsitze“ mit Ökolandbau. Einige der etwa 20 Projekte in Deutschland werden vom Verfassungsschutz inzwischen als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft.
Anastasia– Auf der Spur völkischer Siedler*innen führt als dokumentarische Theaterreise hinter die Kulissen des sektenartigen Siedlerlebens. Drei Performer*innen und eine Livemusikerin zeichnen auf Grundlage von Recherchematerial und Interviews ein spielerisches, informatives und sinnliches Bild der Bewegung.
Mit: Christina Berger, Maj-Britt Klenke, Jannik Mioducki
Livemusik & musikalische Leitung: Almut Lustig
Regie & Projektleitung: Fabian Rosonsky
Ausstattung: Sarah Methner
Dramaturgie: Jennifer Bischoff
Komposition: Matthias Erhard
Fachbeartung & Outside Eye: Andreas Speit
Kommunikation: Sandra Ellegiers
Assistenz: Yael Ostermeier
Fotos: Plakatmotiv Sarah Kralisch / Szenenfotos Anna Kolata
Copyright: Jahrmarkttheater