Die Ausstellung ICH LIEBE WIDERSPRÜCHE in der Sammlung Falckenberg eröffnet einen neuen Blick auf das Werk Daniel Spoerris (1930–2024) und die ungebrochene Relevanz seines künstlerischen Denkens. Nach seiner ersten Karriere als klassischer Tänzer gründete Spoerri 1960 in Paris zusammen mit Yves Klein, Jean Tinguely, Niki de Saint-Phalle und anderen befreundeten Künstler*innen die Gruppe der Nouveaux Réalistes und entwickelte sich zu einem prägenden Vertreter der Objektkunst.
Die letzte noch in Abstimmung mit Harald Falckenberg entwickelte Ausstellung gibt mit rund 130 Arbeiten aus der Zeit von 1961 bis 2023 auf vier Etagen einen umfassenden Überblick über das Werk Daniel Spoerris. Dabei setzt sie dessen Kunst in einen direkten Dialog mit ebenso vielen Werken aus der Sammlung Falckenberg – US-amerikanischen und europäischen Positionen von Hanne Darboven über Ray Johnson bis Jonathan Meese. So wird Spoerris Werk in einer breiteren kulturellen und politischen Avantgarde verortet, die seit den 1960er-Jahren die Kunstwelt herausforderte.
In Abgrenzung zur abstrakten Kunst und anknüpfend an die Readymades und Dada der 1960er Jahre kreierte Daniel Spoerri mit seinen sogenannten »Fallenbildern« eine eigene Kunstgattung, für die er bis heute weltweite Bekanntheit erlang. Zufällige, geordnete, oder unordentliche Situationen fixiert er unverändert auf ihrer Unterlage (Tisch, Schachtel, Schublade). Das Horizontale wird ins Vertikale gebracht; das Resultat zum Bild erklärt. Selbst ein künstlerischer Autodidakt, hinterfragt Spoerri das Prinzip der Autor*innenschaft und stellt direkte Bezüge zur Wirklichkeit her.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Artoma Kunst- und Kulturmanagement GmbH und wird seitens der Deichtorhallen kuratiert von Goesta Diercks und Dirk Luckow in Kooperation mit Barbara Räderscheidt, Direktorin des Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf am Kamp (Niederösterreich) und Thomas Levy, langjähriger Wegbegleiter Spoerris, Galerist und Kurator.
Mit freundlicher Unterstützung