Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie am 15. September bieten Theresa Hertrich und Jan Krawczyk von der Public History der Universität Hamburg zwei interaktive Stadtrundgänge an, bei denen wir uns an (un-)sichtbare Orte von DDR-Geschichte begeben können. Es sind die persönlichen Erinnerungsorte von Menschen, die zu verschiedenen Zeiten und auf unterschiedlichen Wegen aus der DDR nach Hamburg gekommen sind. Was haben die Trostbrücke 1 oder der Fischmarkt mit DDR-Erinnerung zu tun oder warum hatten Orte wie der Jungfernstieg und das Hanseviertel für Menschen aus der DDR eine besondere Bedeutung?
Rundgang 1 beginnt am Platz der Deutschen Einheit. An diesem Ort geht es um die Frage, welchen Stellenwert der Tag der Deutschen Einheit heute erinnerungskulturell einnimmt. An der Trostbrücke 1 befand sich seit 1970 die Hilfsorganisation „Flüchtlingsstarthilfe“. Sie stand mit Rat, Tat und Sachspenden zur Seite und vermittelte an wichtige Anlaufstellen in Hamburg. Der Verein arbeitete eng mit dem „Hilfswerk der Helfenden Hände“ zusammen. Durch ihre Aktivitäten gerieten sie auch ins Visier der Stasi, die solche Organisationen als ‚feindlich‘ betrachtete und sie daher auch in Hamburg intensiv beobachtete. Am Jungfernstieg soll es darum gehen, inwieweit bekannte Orte auch für persönliche Erinnerungen des Ankommens in einer neuen Stadt wichtig sind. An der letzten Station der Tour, dem Hanseviertel, spüren wir der Frage nach, ob Hamburg ein Sehnsuchtsort war und wie dieser von Zeitzeug:innen wahrgenommen wurde.