Schauspiel von Mark St. Germain
Deutsch von John Birke
Regie: Petra Behrsing
Ever Montgomery ist Geowissenschaftler und soll einen wichtigen Preis verliehen bekommen. Eigentlich ein Grund zur Freude, wenn es da nicht ein Problem gäbe: Bei der Preisverleihung müsste Ever zahlreiche Hände schütteln und Menschen umarmen – schlimmer noch, er müsste auch mindestens einmal tanzen. Das klingt harmlos, aber für Ever ist das eine Katastrophe, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des Autismus und meidet jede Form von Körperkontakt.
Aber nun muss er tanzen lernen – ob er will oder nicht. Auf Anraten des Hausmeisters spricht er seine Nachbarin Senga Quinn an.
Senga ist Tänzerin, aber bei einem Unfall wurde ihr Bein so schwer verletzt, dass es fraglich ist, ob sie ihren Beruf je wieder ausüben kann. Darüber hinaus plagen sie auch private Probleme, so dass sie die Anfrage ihres eigenartigen Nachbarn am liebsten ablehnen würde. Also bietet Ever ihr für eine Tanzstunde 2153 Dollar. Senga lehnt dieses Angebot zunächst als "unmoralisch" ab. Doch schließlich siegt die Neugier und so beginnen sie mit dem Unterricht. Schnell entwickeln sich zwischen dem ungleichen Paar absurde Situationen, denn Ever nimmt alles wörtlich, was Senga sagt und gerät in Panik, als es um erste Berührungen geht, die beim Tanzen unvermeidlich sind.
Aber nach und nach kommen sich die beiden Tanzpartner näher – sogar viel näher, als sie jemals gedacht hätten.
Mit „Die Tanzstunde“ ist dem amerikanischen Autor Mark St. Germain ein berührendes und humorvolles Zweipersonenstück der Extraklasse gelungen.