Anlässlich des 50. Todestages der großen deutsch-jüdischen Lyrikerin Mascha Kaléko widmen sich Etta Scollo und Eva Mattes gemeinsam mit dem Etta Scollo Trio einem außergewöhnlichen Bühnenprojekt zwischen Musik, Poesie und Erinnerung. Unter dem Titel »Nirgendland« entsteht ein Abend, der die feinsinnige Melancholie, den Humor und die sprachliche Präzision Kalékos neu zum Klingen bringt.
Mascha Kaléko galt als Stimme einer ganzen Generation. In den Berliner Kaffeehäusern der 1930er Jahre wurde sie mit ihrem »Lyrischen Stenogrammheft« schlagartig bekannt – ihre Gedichte spiegeln das Lebensgefühl der Großstadt, scharfsinnig und zart zugleich. Nach der Flucht vor den Nationalsozialisten lebte sie im Exil in New York und später in Jerusalem. Ihre Texte erzählen von Entwurzelung, Zugehörigkeit und der Suche nach Heimat – Themen, die heute aktueller scheinen denn je. »Wohin ich immer reise, ich fahr nach Nirgendland«, heißt es in einem ihrer Gedichte – eine Zeile, die dem Abend ihren Titel verleiht.
Die italienisch-deutsche Musikerin Etta Scollo, bekannt für ihre poetischen Kompositionen zwischen Chanson, Weltmusik und Klassik, begegnet Kalékos Lyrik mit feinfühliger Musikalität. Gemeinsam mit ihrem Trio – Susanne Paul (Cello) und Tara Bouman (Klarinette) – entwickelt sie einen dichten, emotionalen Klangraum, in dem Wort und Musik ineinandergreifen. Scollo, vielfach ausgezeichnet (u. a. Ruth World Music Prize, Verdienstorden Italiens 2024), versteht es, literarische Texte in Musik zu verwandeln, ohne ihnen ihre Eigenständigkeit zu nehmen.
BESETZUNG
Etta Scollo Trio Trio
Etta Scollo Gitarre, Gesang
Tara Boumann Klarinette, Gesang
Susanne Paul Violoncello
Eva Mattes Lesung