In der Ausstellung O | CIRCUS Artisten*, Bilder, Texte wird aus einem Manifest gelesen, in deutsch und englisch. Das Manifest von Claudia Reiche: FUNNYSORRYANGRYANONYMOUS. Clowns aus dem Jahr 2017 nahm die "Great Clowns Panic" von 2016 in den USA mit Ausläufern in andere Kontinente als Ausgangspunkt, um zum Horror- und schnell etablierten Feindbild Clown zu reflektieren. Nicht lange vor der ersten Präsidentschaft von Donald Trump fielen bunt Kostümierte und Geschminkte auf, die besonders nachts in Vorstädten oder Landstraßen herumwanderten, Luftballone oder potentielle Waffen umhertrugen, oft auch nur seltsame Bewegungsmuster zeigten, mit massiven Verbreitungszahlen vor allem in Social Media. Die 'Clowns Sightings', die mitgefilmt und trophäenhaft geteilt wurden, einschließlich der wilden Fluchten und Schreie der "Opfer" dieser Pranks, führten zu spontanen Bürgerwehren und bewaffneten "Clowns Chasing"-Mobs, die Bilder von der Erstürmung des Capitols vorwegzunehmen scheinen. "Jede Zeit hat die Clowns, die sie verdient:"
+ Gespräch mit der Autorin
Zu Gast in der Millerntorwache: Claudia Reiche: O | CIRCUS
Die Millerntorwache ist eine Außenstelle des Museums für Hamburgische Geschichte in Regie der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Claudia Reiche
ist Künstlerin, Medienwissenschaftlerin und Kuratorin. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Medialität, Psychoanalyse, Film und Bildkulturen sowie den epistemologischen, ästhetischen und politischen Auswirkungen digitaler Technologien. Seit vielen Jahren lehrt sie im theoretischen und künstlerischen Bereich und publiziert. Ebenso arbeitet sie an Netzprojekten, Film- und Fotoarbeiten, Ausstellungen und ist in feministischen und queeren Projekten aktiv.