»Bruchzeiten – Leben nach dem 7. Oktober«
MARINA CHERNIVSKY
stellt ihr Buch »Bruchzeiten – Leben nach dem 7. Oktober« vor
»Am 7. Oktober zerbracht die Zeit. Seither bleibt der Alltag ein fragiles Konstrukt«: Die Psychologin und Verhaltenswissenschaftlerin Marina Chernivsky beschreibt in ihrer ergreifenden Reflexion über jüdische Erinnerung und Gegenwart, warum der 7. Oktober 2023 für die jüdische Gemeinschaft eine Zäsur darstellt, die in der Folge durch soziale Kälte und Antisemitismus noch vertieft wurde. Sie schreibt von Zeiten, die nicht vergehen, und Orten, die nachleben. In einer bildhaften, literarischen Sprache schildert sie, wie die Vergangenheit fortwirkt und welche Herausforderungen die Gegenwart mit sich bringt. Mit »Bruchzeiten« (S. Fischer) legt sie ein Buch vor, das autobiografische Erzählungen mit gesellschaftlichen Beobachtungen verwebt. So gelingt ihr ein eindringliches Porträt über das Leben in einer Welt, die in Fragmente zerfallen ist. Das Buch ist aber auch ein Plädoyer dafür, einander zuzuhören und Verständigung zumindest zu versuchen: »Die gesellschaftliche Haut, die durch den Krieg zerschmettert und durchbohrt wird, wird sich, wenn auch nicht ohne Folgen, wieder zusammenziehen. Die Narben werden bleiben«, sagte Chernivsky in einem Interview.
Marina Chernivsky wurde in Lwiw geboren und ist in Israel aufgewachsen. Seit 2001 lebt sie in Berlin und leitet das von ihr gegründete Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung sowie die Beratungsstelle OFEK e.V.
Moderation: Erica Zingher
Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und in Kooperation mit den Jüdischen Kulturtagen Hamburg 2025
Foto (Chernivsky) (c) Jan Zappner