Neujahrsempfang mit Vortrag im Historischen Bahnhof Friedrichsruh
Eine geflügelte Putte mit Pickelhaube, eine andere mit leerem Sektglas und ein finster blickender Kaiser Barbarossa gehören zu den vielen Details, die sich auf dem Ehrenbürgerbrief Berlins für Otto von Bismarck entdecken lassen. Diese Urkunde war 1871 als Auftragsarbeit an Adolph Menzel (1815-1905) vergeben worden, der die Gouache auf Pergament voller Anspielungen und nicht ohne Ironie ausführte.
Menzel war seit 1856 Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin und hatte wiederholt Aufträge des preußischen Königshauses angenommen. Seine Aufmerksamkeit galt allerdings auch politischen und sozialen Themen. 1848 malte er das Gemälde „Aufbahrung der Märzgefallenen“, das als eines der ersten Werke politisch engagierter Malerei in Deutschland gilt. Ebenso wie die Revolution blieb es unvollendet. 1875 schuf er „Das Eisenwalzwerk“, für die Studien hatte er die Königshütte in Oberschlesien besucht. Dieses Bild ist in der Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh als begehbarer Raum zu erleben.
Dr. Claudia Czok (Geheimes Staatsarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin) wird ihren Vortrag Menzel, Bismarck und den aufschlussreichen und keineswegs zufälligen Details des Ehrenbürgerbriefs widmen. Damit steht ein Exponat im Mittelpunkt des Abends, das im Original im Bismarck-Museum Friedrichsruh zu sehen ist.
Der Neujahrsempfang ist eine gemeinsame Veranstaltung der Otto-von-Bismarck-Stiftung und ihres Fördervereins. Im Anschluss an den Vortrag findet ein Empfang statt.
Es wird bis zum 5. Januar um Anmeldung gebeten.