Die beiden Schwestern Inuksuk Mackay und Tiffany Ayalik bringen den traditionellen Kehlkopfgesang des Inuit-Volkes auf einzigartige Weise mit modernen Elektrobeats up-to-date – und im Rahmen des Festivals »Arctic Voices« auch nach Hamburg. Der jahrhundertealte »Kattajaq« entstand ursprünglich als Spiel, um bei arktischen Temperaturen für Unterhaltung zu sorgen: Zwei Frauen stehen einander gegenüber, halten sich gegenseitig fest und wiegen sich im Takt ihres Atems. Mit der Stimme produzieren sie Sounds, die ineinandergreifen, die zusammen einen Rhythmus ergeben – Ruf und Antwort. Wer kommt am längsten ohne Atmen aus, ohne das Timing zu verlieren, zu husten oder zu lachen? PIQSIQ beginnen jeden ihrer Songs auf diese besondere Weise, führen das Spiel aber durch elektronische Loops endlos weiter.
»Ich finde, dass es ein wunderschöner Moment ist, wenn Leute sehen, wie schön Kattajaq als Praxis ist und wie gut es mit Klängen zu vereinen ist, an die man nie gedacht hätte«, erzählt Ayalik. Wie viele andere Traditionen der Inuit starb auch der Kehlkopfgesang aufgrund des kolonialistischen Drucks der kanadischen Regierung und der katholischen Kirche fast aus. Aber heute wird er von einer neuen Generation junger Inuit wiederbelebt und sogar neu erfunden, als Teil einer größeren kulturellen Renaissance.
BESETZUNG
PIQSIQ ensemble
Tiffany Ayalik vocals
Inuksuk Mackay vocals
PROGRAMM
Mit Elektrobeats in die Gegenwart: Katajjaq – traditioneller Kehlkopfgesang der Inuit