Brigitte Kronauer (1940-2019) ist eine der bedeutenden deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart und hat für einen großen Teil ihres Lebens Hamburg zum bevorzugten Wohn- und Schreibort gewählt. Auf Postkarten festgehalten begegnen sich flüchtig literarische Texte der Hamburger Autorin und Ort, beleuchten dabei die vergängliche Beziehung von Schrift und beschriebenem Raum.
So 27.07.2025 vom Hirschpark in Blankenese zum Friedhof Nienstedten
Der Gang noch einmal, unter dem rissigen Laubdach der Parkallee, unter dem grauen Flusshimmel, bis ins Weltall hoch muss es nach Holunder riechen ...
Der als großzügiger Landschaftspark mit Tiergehege oberhalb der Elbe und mit Ausblick auf das jenseits liegende Crantz angelegte Hirschpark liegt ganz in der Nähe der ehemaligen Wohnung der Autorin und war bevorzugtes Spazierrefugium für den Alltag. Entsprechend häufig finden sich Beobachtungen, teils zu kurzen Geschichten verdichtet, in den Texten der Autorin. Unbedingt wird etwas Magisches den alten Bäumen, den Tieren und der Schönheit des Ortes zugeschrieben. Und mitten im Alltag tut sich neben den kleinen Wundern plötzlich auch die Bedrohung auf. Oder die Komik, die sich aus der Fallhöhe zwischen Erhabenem und Alltag eben wie von selbst ergibt.
Vom Park gehen wir an der Rupertistraße am ehemaligen Wohnhaus vorbei in Richtung Nienstedten zum eindrucksvollen historischen Friedhof, wo sich neben weiteren literarischen Spuren auch die schlichte Ruhstatt der Autorin befindet.
Am Ende besteht die Möglichkeit, neben Kronauers Grabstätte auch die von Hubert Fichte und Hans Henny Jahnn aufzusuchen.
Anmeldung nicht erforderlich.