‘Vom Fliegen und Träumen‘
Malerei und Bildhauerei
Arbeiten von Karin Weissenbacher
22. November bis 26. März 2026
Vernissage am Samstag den 22. November um 14 Uhr
Unter dem Titel ‘Vom Fliegen und Träumen’ präsentiert und enthüllt die deutsch – brasilianische Malerin und Bildhauerin ihre diesjährigen und allerjüngsten Arbeiten.
Sich in die Lüfte zu erheben und Fliegen können (oder es zumindest zu versuchen) ist ein tragendes Thema in ihrer plastischen Arbeit und findet oftmals auf überraschende Weise neuen Ausdruck.
Weissenbachers bekannten mit ‚Else‘ betitelte bunt und blümerant gefasste weibliche Figuren, die teils mit gefiederten Armen Flugversuche unternehmen und flatternderweise versuchen die Erdschwerkraft zu überwinden – die Füße in Gummistiefeln oder überdimensionierten Plateauschuhen steckend. Vogelschwarm, Haus oder Leiter im wehenden Haar.
Die ‚Else‘ ist eine humoristische Betrachtung des Versuches, die Gegensätze des Erdendaseins miteinander zu vereinen und einige ‚urweibliche‘ Eigenschaften zu thematisieren. Das Pendeln zwischen Surrealität und der Wirklichkeit und das Träumen, die Sehnsucht als Basis Für die Fähigkeit der Verwirklichung darzustellen. ‚Ein bisschen verrückt sein‘?
Wieso eigentlich nicht…
(Frei nach Else Lasker Schüler, Dichterin des Expressionismus (1869 – 1945)
Der Spannungsbogen ist weit aufgefächert und verbindet humoristisches mit ungeahnten Tiefen. Als neue Fluggestalten sind ein ca. 60 cm hohes sitzendes ‚Flugschwein‘, eine wohlbeleibte Dame im Minikleid und der schnurrbärtige ‚Schwimmflieger‘ in historischen Kampfschwimmeranzug hinzugekommen, genauso wie der dunkelgelockte, teils verblattgoldete Putto, inspiriert von Raphaels Engeln in der Sixtinischen Kapelle. – Allen gemeinsam ist der wohlgerundete Körper, der das Fliegen und Schweben der von der Decke abgehängt installierten, teils größeren Figuren überhaupt nicht zu behindern scheint.
Die Vereinigung von Gegensätzen gelingt hier auf sehr humoristische Art und regt zum Nachdenken und Träumen an.
Ein dramatisch abstürzender ‚Ikarus‘ ist ebenfalls in Szene gesetzt und schraubt sich mit weit geöffneten Flügeln fallend in die Tiefe.
Der jahrtausendealte Ikarus Mythos ist auch Thema einiger Reliefarbeiten, die das Sujet variieren und Gedanken zur Technik von Flügelkonstruktionen und Federn aufnehmen.
Großformatige Ölgemälde in vielschichtigen Lasuren geben Blicke auf lichtvolle, surreale Landschaft frei. Bewegte Kornfelder, Birkenbäume und Spiegelungen im nahen Wasser eröffnen stimmungsvolle Szenen, die sich mit dem Umgebungslicht verändern.
Elemente aus Blattgold und Schlagmetall setzen Lichtpunkte und definieren weitere Dimensionen der Bildbetrachtung.
Licht, Bewegung und Kontrast ziehen den Betrachter in ihren Bann.
Die surrealen Szenen bewegen sich im Spannungsbogen zwischen Abstrakt und Figürlich, tauchen ein in Farbräume und spielen mit den organischen Formen der Bäume, Wälder und Landschaften.
Elemente aus Schlagmetall finden sich ebenso in den dreidimensionalen Werken.
Zusätzlich werden Einblicke in Weissenbachers Künstlerwerkstatt mit weiteren Arbeiten gewährt, die das gesamte Spannungsfeld von ‚Vom Fliegen und Träumen‘ zeigen und das vielseitige Oeuvre der Malern und Bildhauerin zeigen.
Viele unterschiedliche Bearbeitungstechniken offenbaren die grandiose Verschmelzung von Malerei und Plastischem Werk der Künstlerin.
Vernissage am Samstag 22. November um 14 Uhr
Grußworte:
Andrea Siedenhans, Kulturausschussvorsitzende der Stadt Barmstedt
Einführung in die Kunstausstellung:
Gudrun Arlt, (1. Vorsitzende des Kreiskulturverbandes Pinneberg e.V.) im Interview mit Karin Weissenbacher
Musik:
Marret Winger (Sophran) und Ana Miceva (Klavier) spielen und singen ausgewählte Stück von Gustav Mahler und Gabriel Fauré im verspielten Dialog mit den Kunstwerken.