Ein unzurechnungsfähiger König, eine freiheitsliebende Königin und ein Leibarzt, der den dänischen Staat revolutionieren will – sie werden zu Protagonisten eines der größten politischen Skandale des 18. Jahrhunderts. Dieser „Struensee-Affäre“ und dem Leben der dänischen Königin Caroline Mathilde widmet sich die Sonderausstellung „London – Kopenhagen – Celle“.
Johann Friedrich Struensee, deutscher Aufklärer und Mediziner, wurde 1769 Leibarzt des dänischen Königs. Sein Einfluss auf den schwachen Monarchen schien ihm die Chance zu eröffnen, den dänischen Staat im Sinne der Aufklärung zu revolutionieren. Er scheiterte jedoch am Widerstand der alten Eliten und seine Affäre mit der Königin Caroline Mathilde wurde ihm zum Verhängnis.
Die „Struensee-Affäre“ ereignete sich in einer Zeit der Umbrüche, an der Schwelle zwischen Absolutismus und Aufklärung. Sie hatte politische Folgen von hoher Brisanz und persönliche von großer Tragik. Anhand von Caroline Mathildes Geschichte lassen sich Fragen der beginnenden Aufklärung nachvollziehen und dabei immer wieder Anknüpfungspunkte an unsere ebenso von Zäsuren geprägte Gegenwart finden – darunter die Aushandlung von Geschlechterrollen oder die Wirkmacht von Fake News.
Mit Blick auf die Vergangenheit stellt die Ausstellung gegenwärtige Fragen nach persönlicher Erfüllung, dem Umgang mit Veränderungen und dem Gelingen von Reformen.