Aramäisch war die Muttersprache von Jesus von Nazareth. Und auch nach 2000 Jahren sprachlicher und (teils kriegerischer) politischer Umwälzungen gibt es im Libanon, in Syrien und im Irak noch immer Menschen, die sie sprechen – ja, sogar einige frühchristliche Kirchen, die sie quasi als Amtssprache verwenden. Die charismatische Sängerin Ghada Shbeir hat sich als Professorin für Orientalistik und liturgischen Gesang an der kirchlichen Universität von Kaslik nahe Beirut intensiv mit liturgischen aramäischen Gesängen beschäftigt. Eigens für das Internationale Musikfest Hamburg stellt sie gemeinsam mit dem französischen Gamben-Virtuosen François Joubert-Caillet ein klangsinnliches Programm zusammen und schlägt so eine Brücke zwischen Orient und Okzident.
Das Konzert gehört zur Reihe »Lost Music« des Internationalen Musikfests Hamburg. Sie widmet sich Musikkulturen auf der ganzen Welt, die von Kriegen und Fluchtbewegungen erodiert oder von herrschenden Mehrheiten unterdrückt werden. Alle Künstlerinnen und Künstler verbindet der Ansatz, historische Quellenforschung und authentische Stilistik mit modernen Anklängen zu verbinden. Und alle beziehen aus ihrem prekären Status nur noch mehr Energie für ihre Mission und für ihre Bühnenpräsenz.
BESETZUNG
Ghada Shbeir Gesang
François Joubert-Caillet Viola da gamba
PROGRAMM
Rekonstruierte aramäische Kirchengesänge