Greg Freeman
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Greg Freeman
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Von außen betrachtet ist Greg Freeman einer dieser Musiker, deren Karriere beinahe zufällig passiert zu sein scheint. Keine große PR-Maschinerie, kein steter Strom an Social-Media-Selbstvermarktung – und doch hat sich der Singer-Songwriter aus Burlington, Vermont, längst in den innersten Zirkeln der Indie-Welt etabliert. Sein Debütalbum „I Looked Out“ erschien 2022 still und ohne Begleitfeuerwerk, doch seine packende Mischung aus erzählendem Songwriting, emotionaler Wucht und raumgreifender, musikalischer Klarheit fand Gehör: Stereogum und Uproxx lobten, die Tourtermine häuften sich, die Band wuchs. Mit „Burnover“, das am 22. August bei Canvasback Music/Transgressive Records erscheint, wagt Freeman nun den nächsten Schritt – und vielleicht auch den bislang mutigsten. Zehn Songs, die klingen wie Tagebucheinträge einer rastlosen Seele, durchzogen von Einsamkeit, geschichtlicher Last und der hart erarbeiteten Klarheit, die Liebe bringen kann. Der Titel spielt auf den „Burned-Over District“ im 19. Jahrhundert an – ein Gebiet im Nordosten der USA, das von religiösen Erweckungsbewegungen durchzogen war, ein Brennpunkt spiritueller wie kultureller Umwälzungen. Für Freeman ist dieser historisch aufgeladene Ort eine Folie, auf der er persönliche und kollektive Geschichten überlagert: Verlust, Erweckung, Isolation, Zugehörigkeit. Freemans Texte klingen, als wären sie aus Archivmaterial und innerem Monolog zugleich gewoben. Seine Songs sind von gescheiterten Utopist*innen, Außenseiter*innen und still leidenden Suchenden bevölkert. Die Orte, an denen diese Geschichten spielen, sind real, spürbar: Vermonts Wälder, die Städte des Nordostens, die „blood swept plains“ des Inneren. Es ist Musik, die Geschichte nicht nur in Erinnerung hält, sondern durchlebt. Und sie klingt dabei keineswegs antiquiert. Im Gegenteil: „Burnover“ ist explosiv, ungestüm und hochmodern, getragen von einer Band, die mehr ist als Begleitung. Sie ist Mitspielerin in einem Drama, das live vermutlich noch eindringlicher sein wird. Die Studioaufnahmen entstanden in Burlingtons Little Jamaica Recordings, gemeinsam mit Musiker*innen wie Benny Yurco, Zack James und Lily Seabird. Besonders eindrucksvoll: „Curtain“, ein Track, der sich aus einer rohen Gitarrenjam zur klaviergetriebenen Offenbarung wandelt – ein Beleg für Freemans Bereitschaft, Kontrolle abzugeben, der Musik zu vertrauen. Auch „Salesman“, mit seiner fiebrigen Pedal-Steel und schwirrenden Bläsern, entfaltet eine fast filmische Intensität. Was dieses Album so besonders macht, ist seine radikale Offenheit – musikalisch wie emotional. Freeman bricht Strukturen auf, überlässt dem Zufall Raum, ohne sich je zu verlieren. „Burnover“ ist ein Werk, das sich nicht anbiedert, sondern fordert. Und genau darin liegt seine Schönheit. Im Herbst kommt Greg Freeman mit dem neuen Material auf Tour und macht damit auch in Deutschland Halt. Wer erleben möchte, wie amerikanische Musik klingt, wenn sie sich ernsthaft mit ihren Mythen auseinandersetzt und dabei trotzdem große, unmittelbare Songs schreibt, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

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