Die Hansestadt Hamburg war im 17. Jahrhundert eine Musikstadt ersten Ranges. Durch den schnellen und unkomplizierten Zugang der Handelsschiffe nach England, Spanien, Portugal und in die „Neue Welt“ hatte Hamburg der Ostseemetropole Lübeck (die allerdings weiterhin als „Haupt der Hanse“ fungierte) wirtschaftlich längst den Rang abgelaufen. Rechtzeitig vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hatte man die Stadt durch großzügig angelegte Befestigungsanlagen geschützt. Hamburg bildete damit einen sicheren Hafen, auch für zahlreiche Musiker und Künstler.
Das Konzertprogramm möchte die frühbarocke Klangwelt Hamburgs in ihrer Pracht erneut erstehen lassen und nachstehend erwähnte Komponisten zu Wort kommen lassen. Am Anfang des 17. Jahrhunderts finden wir Hieronymus Praetorius, Kantor an St. Jacobi und Mitglied einer veritablen Organistendynastie. Neben zahlreichen Orgelwerken hinterließ er ein großes Oeuvre an Vokalmusik und adaptierte dabei die Klangpracht von Venedig, obgleich er selbst nie in Italien war. Musikalisch produktiv war auch dessen Sohn Jacob Praetorius, Organist an St. Petri. Thomas Selle lehrte Musik und Latein am renommierten Johanneum und war seit 1641 zugleich als Stadtkantor verantwortlich für die Organisation der Kirchenmusik an den damals vier Hauptkirchen der Stadt, die er turnusmäßigzu „bespielen“ hatte. Auch Matthias Weckmann war später Organist an St. Jacobi. Als Nachfolger von Thomas Selle weilte mit Christoph Bernhard der bedeutendste Schüler von Heinrich Schütz von 1664 – 1674 in der Stadt. Ferner erklingen Werke von Johann Schop und Dietrich Becker, Mitgliedern des berühmten Ensembles „Hamburger Rathsmusik“.
Copyright: Olaf Malzahn
HERRLICH UND WOHLBESTELLT - Hamburgs Musikkultur im 17. Jahrhundert Klassik
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