Pfeil sucht Bogen
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25-06-06 Pfeil sucht Bogen U. Stodiek u. K.-M. Bertram
© U. Stodiek u. K.-M. Bertram

Filmprojekt: „Pfeil sucht Bogen – das Ahrensburger Steinzeitexperiment“ feiert Premiere

Der Verein IG Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal e.V. und das Museum für Archäologie Schloss Go orf haben mit Experimentalarchäologen

Harm Paulsen ein gemeinsames Steinzeitexperiment durchgeführt, das von einem Filmemacher begleitet wurde.

Im Ahrensburger Tunneltal wurden vor knapp 90 Jahren die weltweit ältesten Pfeilschäfte der Menschheitsgeschichte gefunden. Sie sind etwa 12.000 Jahre alt und konnten späteiszeitlichen Rentierjägern der „Ahrensburger Kultur“ (10.700-9600 v.Chr.) zugeordnet werden. Der Experimentalarchäologe Harm Paulsen aus Schleswig hat in einem wissenschaftlich begleiteten Experiment versucht, einen Bogen mit den damals verfügbaren Materialien nachzubauen.

Anlass für das Experiment war die Wiederentdeckung eines Ahrensburger Originalpfeils im Jahr 2013. Alle anderen Originalpfeile (es gab ca. 100 Stück) aus dem Tunneltal wurden im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff auf Kiel zerstört.

„Die völlig unerwartete Wiederentdeckung dieses einen letzten Pfeilschaftfragments in einer unscheinbaren Zigarilloschachtel im Nachlass von Alfred Rust war für mich wie ein Lottogewinn“, schwärmt Dr. Sönke Hartz, Archäologe und Steinzeit-Experte am Landesmuseum, noch heute über seine Entdeckung. Auch für die Wissenschaft ist die Wiederentdeckung des Pfeilfragments ein wahrer Lottogewinn. Denn mit modernen Analysemethoden konnte das Pfeilfragment nunnzweifelsfrei der Spätphase der Ahrensburger Kultur zugeordnet werden. Auch das Rätsel um die Holzart konnte endlich gelüftet werden, nachdem die Verwendung von Kiefernholz nachgewiesen wurde.

„Nach der Entdeckung des Pfeilfragmentes war es bei uns in Schloss Gottorf immer wieder Gesprächsthema, mit Harm Paulsen einmal einen passenden Bogen zu rekonstruieren. Dass wir nun endlich dieses Projekt umsetzen konnten und es auch noch Bestandteil eines Dokumentarfilmes wurde, erfüllt mich großer Freude“, ergänzt Dr. Hartz, der das Projekt wissenschaftlich begleitet hat.

Experte für urgeschichtliche Jagdwaffen

Er ist der Mann, der im Handumdrehen Werkzeuge aus Feuerstein herstellt und auf 43 verschiedene Arten Feuer machen kann ohne ein modernes

Feuerzeug zu benutzen: Harm Paulsen ist Deutschlands berühmtester Experimentalarchäologe und hat mit seinem Wissen und handwerklichen Geschick auf zahlreichen Veranstaltungen und an vielen TV Produk onen teilgenommen.

Seine größte Leidenschaft gilt der Steinzeit und allen voran den späteiszeitlichen Rentierjägerkulturen. Sie waren die ersten anatomisch modernen Menschen, die am Ende der Eiszeit den Norden Europas eroberten – und möglicherweise auch die ersten Menschen, die Pfeil und Bogen benutzten.

Gerade diese uralten Pfeile haben es dem langjährigen Mitarbeiter des Museums für Archäologie Schloss Gottorf besonders angetan, Paulsen gehört zu den führenden Experten urgeschichtlicher Jagdwaffen in Nordeuropa.

„Die Rekonstruktion eines Ahrensburger Bogens ist eines der letzten großen Rätsel, das ich gerne lösen wollte. Wir haben zwar die ältesten Pfeile der Menschheitsgeschichte aus Ahrensburg, was ja an sich schon ganz nett ist, aber es fehlte eben noch die entscheidende andere Hälfte: der Bogen“, sagt Harm Paulsen und ergänzt, dass er schnell eine ganz konkrete Vorstellung hatte, wie so ein Bogen ausgesehen haben könnte. „Zum einen gibt es da einige Bögen nordischer Völker, die als Anregung genutzt werden können und zum anderen gab es am Ende der letzten Eiszeit nur eine begrenzte Auswahl an verfügbaren Materialien.

Außerdem konnten wir in ballistischen Untersuchungen an Rentierknochen mit Schussverletzungen, die man ebenfalls im Tunneltal gefunden hatte, auf die Eigenschaften des Bogens schließen“, so Harm Paulsen weiter. Für die Lösung des Rätsels waren nicht nur Archäologen, sondern auch Archäobotaniker und Völkerkundler gefragt, die das Experiment beratend begleiten haben.

Mitwirkende des Filmprojekts:

Experimentalarchäologie: Harm Paulsen

Archäologie: Dr. Sönke Hartz i.R. (Museum für Archäologie Schloss Gottorf),

Dr. Mara Weber (Museum für Archäologie Schloss Gottorf)

Archäobotanik: Dr. Walter Dörfler i.R. (Christian Albrechts Universität zu Kiel)

Ethnologie: Dr. Claudia Kalka, Dr. Wulf Köpke

Produktionsleitung: Dr. Sönke Hartz und Svenja Furken

Film und Regie: Mathis Menneking

Filmmusik: Jürgen Hochfeld, 8. Jahrgang Stormarnschule Ahrensburg

Format: 29 Min. Dokumentarfilm

Drehorte: NSG Ahrensburger Tunneltal, NSG Höltigbaum, Wikingerplatz

Schloss Gottorf, Schleswig, Wikingerplatz des Vereins „Opinn Skjold“ bei Schleswig

Unterstützer: Manfred Blödorn

Sparkasse Holstein / Sparkassenstiftungen Stormarn

Veranstalter: IG Tunneltal e.V.

Dies ist ein Eintrag aus der Veranstaltungsdatenbank für die Metropolregion Hamburg.
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