Der Berliner Hirnforscher Oskar Vogt ließ Lenins Gehirn in Moskau in 30.000 hauchdünne Scheiben schneiden, mit Silberionen färben und auf Glas fixieren. Er fand „besonders zahlreiche große Pyramidenzellen“ und erklärte Lenin zu einem „Assoziations-Athleten“ mit außergewöhnlichen intellektuellen Fähigkeiten.
In seinem Buch „Geniale Gehirne“ hat Michael Hagner diese Episode als einen spektakulären Höhepunkt der Elitegehirnforschung nachgezeichnet und die politischen und wissenschaftsphilosophischen Hintergründe der damit verbundenen Sichtweise des Menschen aufgedeckt. Am 18. Juni spricht der Zürcher Wissenschaftshistoriker im Rahmen der "Hamburger Vorlesungen zur Wissensgeschichte" in unserem Hörsaal.
Vor der Veranstaltung ist ab 17 Uhr der kostenfreie Besuch des Museums möglich.