SDLW – Stefanovich-Dell-Lillinger-Westergaard
- Konzerte
Es geht um Logik, um thematische Arbeit und höchste künstlerische Ansprüche: Die Sonate ist für das Soloinstrument, was die Sinfonie für das Orchester und das Streichquartett für die Kammermusik ist: die Königsgattung. »Und genau das interessiert mich«, erklärt die Starpianistin Tamara Stefanovich. »Warum nimmt man seit Jahrhunderten diese eine Form und kleidet sie immer wieder neu?«
In ihrem Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie stellt sie zwei Klaviersonaten aus dem 20. Jahrhundert von Dmitri Schostakowitsch und Pierre Boulez gegenüber, bevor sie den Abend gemeinsam mit ihrem Jazz-Ensemble SDLW improvisatorisch ausklingen lässt – ein spannender Brückenschlag zwischen Form und Freiheit.
Als eine »Sonate für Metronom mit Klavierbegleitung« bezeichnete Schostakowitschs ehemaliger Klavierlehrer dessen erste Klaviersonate. Experimentell, hart und dissonant, vermittelt das virtuose Werk ein Gefühl ständiger Bewegung und setzt sich gleichzeitig mit der russischen und westlichen Avantgarde auseinander. Es war ein Lieblingsstück des damals 20-Jährigen, der es immer wieder selbst im Konzert gespielt hat.
Auch die Zweite Klaviersonate von Pierre Boulez passt zum Motto des Internationalen Musikfests Hamburg »Zukunft«: Sie ist nicht nur extrem anspruchsvoll, sondern bezieht auch die Aleatorik – das Komponieren mit dem Zufall – ein. Damit entfernt sich Boulez für immer von der traditionellen Form, denn er sollte ab diesem Werk in seinen Kompositionen nie wieder Bezug auf Musikformen der Vergangenheit nehmen.
BESETZUNG
Tamara Stefanovich Klavier
SDLW – Stefanovich-Dell-Lillinger-Westergaard Quartett
Tamara Stefanovich Klavier
Christopher Dell Vibrafon
Christian Lillinger Schlagzeug
Jonas Westergaard Kontrabass
PROGRAMM
Dmitri Schostakowitsch
Sonate für Klavier Nr. 1 D-Dur op. 12
Pierre Boulez
Sonate für Klavier Nr. 2
sowie Jazz-Improvisationen
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