Hier dreht sich was – reden wir über morgen
Ungezählt – wie wenig wir über die Natur wissen
An diesem Abend sprechen wir über die Artenvielfalt und was ihr Verlust für den Lebensraum Erde bedeutet. Der bekannte Hamburger Evolutionsforscher und Biologe Prof. Matthias Glaubrecht hält das rasante Fortschreiten des Artensterbens für ein größeres Problem als den Klimawandel. In einem Interview sagte er kürzlich provokant: Ohne Tiger und Eisbären kann der Mensch leben, nicht ohne funktionierende Lebensräume. Die Vielfalt und Zahl vieler Tier- und Pflanzenarten ist noch immer nicht erforscht, demnach ist auch ihre Bedeutung für den Schutz der Erde noch unbekannt. In seinem neusten Buch „Das stille Sterben der Natur“ ruft er zu konsequentem Handeln auf.
Auch den Daten-Journalisten Tin Fischer beschäftigt die Frage, wie wenig wir immer noch über die Natur wissen. Dank der Satellitenaufnahmen können wir zwar Waldgebiete ausmachen, aber was in den Wäldern alles kreucht und fleucht und wie viele Tiere dort leben, wissen wir kaum. Viele der verbreiteten Zahlen zur Artenvielfalt hält er für reine Spekulation.
Die Veranstaltung thematisiert nicht nur die Wissenslücken, sondern auch die falschen Konsequenzen dieser Unwissenheit. Sie fragt danach, was wir wissenschaftlich, politisch und persönlich für die Bewahrung der Arten und Lebensräume tun können.
Mitwirkende:
Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe und Biosystematiker
Tin Fischer, Daten-Journalist
Moderation:
Fritz Habekuß, Journalist (Die Zeit) und Autor
Eintritt frei