unterwegs und anderswo
- Klassik
Der via-nova-chor München geht auf Reisen und macht Zwischenstation in Hamburg, der Heimatstadt der Chorleiterin Kerstin Behnke. Im Gepäck hat das Ensemble Werke, die von fernen Ländern, phantastischen Fortbewegungsmitteln und der Verheißung des Fremden erzählen.
Von 55 Engeln behütet, ein Reisesegen aus dem 13. Jahrhundert, von Wolfram Buchenberg vertont, und The seafarer, komponiert von Jaakko Mäntyjärvi, die Geschichte eines Seefahrers aus dem 10. Jahrhundert, der trotz aller Beschwernisse lieber auf dem Meer als an Land weilt, werfen den Blick auf eine Zeit, in der jede Reise noch ein Aufbruch ins Ungewisse voller Gefahren war. Umso faszinierender das, was Reisende aus aller Welt mitbringen und erzählen, wie es Thomas Weelkes in seinem Madrigal Thule, the period of cosmography/The Andalusian Merchant beschreibt. Stilistischen Bezug auf diese musikalische Epoche nimmt Eric Whitacre mit seinem modernen Madrigal Leonardo dreams of his flying machine, in dem kein geringerer als Leonardo da Vinci sich das Fliegen in seinen Träumen ausmalt. Im Gegensatz dazu drängt es in Ulrika Emanuelssons "Längre in" raus aus dem modernen motorisierten Verkehr, der wie ein glitzernder Drache durch die Städte kriecht.
Dazu packt der via-nova-chor München auch einige Uraufführungen in den Reisekoffer: Zum einen das eigens für die Reise beauftragte Werk Seewetter des Hamburger Komponisten Oliver Korte. Seewetter basiert auf den Daten des Deutschen Wetterdienstes vom Tage der Sturmflut im Februar 1962. Zum anderen zwei der im Februar 2024 prämierten Kompositionen des Bayerischen Kompositionswettbewerbs „Bayer*innen vertonen via-nova“. Beide Werke vertonen ein Gedicht von Jean Paul: Findest Du den Trost nicht in der Nähe ... So ist der via-nova-chor München unterwegs und anderswo!
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