Hamburger Camerata / Samuel Hasselhorn / Gábor Hontvári
- Klassik
»Gib uns Frieden« – wie oft hat man diese Worte in Messevertonungen und Kirchenliedern schon gehört? Wie oft aber hat man sie als allzubekannte Textzeile der Musikgeschichte auch gedankenverloren überhört? In Zeiten, in denen die einfache, doch so schrecklich schwer erfüllbare Bitte tragische Aktualität gewonnen hat, will die Hamburger Camerata zum bewussten Hinhören einladen.
Arvo Pärts musikalisch so bescheiden wie eindringlich formulierter Friedensappell trifft auf Gustav Mahlers nicht weniger intensive Klangbilder hoffnungsloser Soldatenschicksale und sinnloser Kriegstreiberei aus den »Wunderhorn-Liedern« in einer reizvollen Kammerorchesterfassung. Und Mauricio Kagels bitter ironische »Märsche, um den Sieg zu verfehlen« treten in direkten Dialog mit Joseph Haydns »Militärsinfonie«.
Denn auch der tonangebende Komponist der Camerata-Saison 23/24 hatte ganz offenbar eine klare Meinung zu allem Waffengerassel: Als einen »Höhepunkt von scheußlicher Eindringlichkeit« empfanden die jüngst in die französischen Revolutionskriege involvierten Londoner Zeitgenossen 1794 jedenfalls die bewusst »hässlichen« Passagen unter Einsatz von Triangel, Trommel und Becken in dieser Sinfonie…
BESETZUNG
Hamburger Camerata Orchester
Samuel Hasselhorn Bariton
Gábor Hontvári Leitung
PROGRAMM
Arvo Pärt
Da pacem Domine für Streichorchester
Gustav Mahler
Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn«
- Pause -
Mauricio Kagel
Zehn Märsche, um den Sieg zu verfehlen
Joseph Haydn
Sinfonie G-Dur Hob. I:100 »Militär-Sinfonie«
Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.