Kammerkonzert der Symphoniker Hamburg
  • Klassik

© J. Konrad Schmidt

Es war der Meistergambist und Musikologe Jordi Savall, der Arvo Pärt für ein Friedenskonzert um eine Vertonung der gregorianischen Antiphon »Da pacem Domine« aus dem 9. Jahrhundert gebeten hatte. Das Werk wurde zwei Tage nach den Bombenanschlägen in Madrid am 11. März 2004 fertiggestellt und wird seitdem in Spanien jedes Jahr zum Gedenken an die Opfer des Anschlags aufgeführt. Arvo Pärt hat sein Werk auf der Melodie der Antiphon (die in der Altstimme erscheint) aufgebaut – ein außergewöhnlicher Fall in seiner Musik, die sonst keine originalen gregorianischen Zitate erkennen lässt. Die drei anderen Stimmen folgen zwar Pärts Tintinnabuli-Stil, werden aber im Sinne einer kadenzartig strukturierten Renaissance-Motette behandelt. Pärt hatte bereits während der Komposition variable Besetzungen für die vierstimmige Partitur vorgesehen, und so existiert »Da pacem Domine« heute in zahlreichen, auch rein instrumentalen Besetzungen.

Spätestens mit seinen »Erddy-Quartetten« von 1797 hatte Joseph Haydn endlich die Konzertsäle für diese Gattung geöffnet. Ein gutes Jahr später begann sein Schüler Beethoven mit der Komposition seines ersten Opus von Streichquartetten. Sie wurden 1801 veröffentlicht, nachdem Beethoven sie vor dem Druck einer entschiedenen Revision unterzogen hatte. Und siehe da, ihm gelang der heikle Sprung in den Kammermusik-Parnass der Wiener Klassik sogar auf Anhieb! Beethoven setzte gleich noch eins drauf, übertraf mit der Länge des Kopfsatzes seinen Lehrer und gab schon mal einen veritablen Vorgeschmack auf weitere sinfonischen Ambitionen.

Kammermusik sinfonischen Ausmaßes, aus der Idee unendlicher Lieder geboren, gibt es im dritten Werk dieses Abends mit dem 2018 gegründeten Armat Quartett zu hören, dessen Mitglieder allesamt im Orchester der Symphoniker Hamburg konzertieren – »Armat« ist das armenische Wort für Wurzel. Im Februar und März 1824 wird Schubert von einem aufbegehrenden Tatendrang gepackt: Er schreibt das große Oktett und die zwei großen Streichquartette in a-Moll (»Rosamunde«) und d-Moll (»Der Tod und das Mädchen«). Kammermusikwerke, die wir gemeinhin unter »Spätwerk« verbuchen: Schubert war damals gerade mal 27 Jahre alt. Matthias Claudius’ Gedicht mit dem uralten Bild des jungen Mädchens, dem der Tod als Skelett mit gnadenloser Milde entgegentritt, findet in der unerbittlichen Pavane des Variationensatzes im düsteren g-Moll sein erschütterndes Pendant.

BESETZUNG

Armat Quartett Ensemble

Hovhannes Baghdasaryan Violine

Makrouhi Hagel Violine

Sebastian Marock Viola

Theresia Rosendorfer Violoncello

PROGRAMM

Arvo Pärt
Da pacem Domine

Ludwig van Beethoven
Streichquartett F-Dur op. 18/1

Franz Schubert
Streichquartett d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«

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