Liebe und Skurriles in den Perlen der Literatur finden
- Lesungen
mit dem Ehrengast Henning Venske
Der Satiriker, Autor, Radiosprecher und Vorleser in vielen CD-Hörproduktionen Henning Venske (hv) wurde am 3. April 85 Jahre alt. Die DPA und viele regionalen Zeitungen widmen ihm sehr ausführliche Interviews.
In mehreren Veranstaltungen, erstmalig am 30.4.2024 in Alma Hoppes Lustspielhaus in Hamburg erinnert er an Erich Mühsam, der vor 90 Jahren 1934 verstarb. Im Input-Verlag Ralf Plenz, Hamburg, erscheint Ende April das Werk „Unpolitische Erinnerungen – Namen und Menschen“ mit rund 30 Seiten Vor- und Nachwort von Venske. Die Buchreihe „Perlen der Literatur“ würdigt somit in Band 28 (320 Seiten, Leinen, Hardcover, 24 ) zwei Satiriker, die geschliffen mit Sprache umgehen und daher äußerst lesenswert sind.
Erich Muhsam schrieb seine „Unpolitischen Erinnerungen“ zwischen 1927 und 1929 als Auftragsarbeiten fur eine Zeitung. Erst 1949 erschienen diese als Buch unter dem Titel „Namen und Menschen“.
Er fuhrt die Leser durch Kneipen, Kaffeehauser und Kabaretts, beschreibt die geheimen Gesellschaften, Freundeskreise, Stammtische und Wohngemeinschaften verschiedener Stadte und stellt die Kunstler der Boheme vor. Diese Umgebungen und diese Menschen sind die Brutstatte kultureller Innovation – hier spielt sich die Moderne ab, hier entstehen die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen fur die Literatur des fruhen 20. Jahrhunderts.
Erich Muhsam, 1878 in Berlin geboren, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Lubeck. Um die Jahrhundertwende kehrte Muhsam nach Berlin zuruck, wo er schnell in der Boheme seinen Platz fand. Nach einer Zeit der Wanderschaft – Aufenthalte in Zurich, Ascona, Wien und Paris – zog Muhsam 1909 nach Munchen in den Stadtteil Schwabing. Mitten im Ersten Weltkrieg, vor dem der Pazifist Muhsam immer wieder gewarnt hatte, heiratete er 1915 Kreszentia Elfinger. 1919 gehorte er zu den Initiatoren der Munchner Raterepublik, weswegen Muhsam 15 Jahre Festungshaft erhielt. Entlassen wurde er in eine andere Zeit – im KZ Oranienburg wurde Erich Muhsam 1934 ermordet.
Ein Leseabend auf der Suche nach Liebe und Skurrilem
Die Buchreihe „Perlen der Literatur“ beschreitet Neuland. Hier werden nur Titel wiederveröffentlicht, die bereits im 19. oder 20.Jahrhundert in Europa erschienen sind und zeitweise sehr erfolgreich waren oder sprachliche Besonderheiten aufweisen und auf jeden Fall richtungsweisend wirkten. Oft waren diese Bücher über viele Jahre nicht lieferbar. Daher: wiederentdeckte Perlen. Sie werden von dem Büchermacher Ralf Plenz herausgegeben und verlegt.
Mit der Buchreihe verbundene Personen, die Texte übersetzt oder Vor-/Nachworte geschrieben haben, lesen aus den Perlen und geben in einem Podiumsgespräch Einblick in diese besondere Edition. Als Ehrengast liest Henning Venske.
Dienstag, 14. Mai 2024, 19:00 bis 21:00
Theatersaal Oetinger, Max-Brauer-Allee 34, 22765 Hamburg
Programm:
Erster Teil
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Ralf Plenz zur Einführung ins Thema
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Elmar Dod: Karl Kraus – Die Sprache
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Henning Venske: Erich Mühsam – Unpolitische Erinnerungen
Pause
Zweiter Teil
Florian Weber: Emilia Pardo Bazán – Die rosafarbene Perle
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Cordula Scheel: Maria Montessori – Das Geheimnis der Kindheit
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Ralf Plenz: Colette – Chéri, übersetzt von Ulrike Lemke
Für Gäste: 10 Euro; Mitglieder der Hamburger Autorenvereinigung: Eintritt frei
Reservierung per E-Mail an: scholz@hh-av.de
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien, veranstaltet von der Hamburger Autorenvereinigung
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