Symphoniker Hamburg / Sylvain Cambreling
- Klassik
In seinem 2005 uraufgeführten, nicht einmal 10-minütigen »Three Illusions for Orchestra« kondensiert der amerikanische Komponist Elliott Carter große Geschichten: Eine Episode aus Cervantes’ Roman »Don Quixote« trifft auf den römischen Mythos von Jupiter und der Quelle der Jugend, bevor dann Thomas Morus’ »Utopia« tönend in der bestechenden Miniatur aufleuchtet. Dieses klingende Triptychon erzählt mehrfach von Liebe und Schönheit in einer Sprache jenseits von Worten.
Die Uraufführung von Camille Saint-Saëns’ Zweitem Klavierkonzert 1868 geriet zunächst zum Misserfolg – doch lag es nicht daran, dass der Komponist das Stück in nur 17 Tagen geschrieben hatte, sondern daran, dass er trotz geringer Proben selbst den Klavierpart übernahm. Franz Liszt hingegen erkannte sofort die Qualität der Musik und sorgte maßgeblich dafür, dass sie weiter aufgeführt wurde. Heute gilt das Werk mit dem fesselnd virtuosen Presto des dritten Satzes längst als das beliebteste von Saint-Saëns’ fünf Klavierkonzerten.
Antonín Dvoák liebte seine neue Sommerresidenz in Vysoká, ein erquickliches Refugium, ermöglicht durch den Erfolg seiner ersten England-Reise. Er führte hier »ein glückliches Leben«, konnte »neue Kraft sammeln« und sich täglich »an Gottes schöner Natur ergötzen«. Im August 1889 begann er dort mit seiner Achten, einem lichten, heiteren Gegenstück zur 1885 vorausgegangenen schweren, ernsten Siebten in d-Moll. In einem wahren Melodienreigen aus sommerlicher Lebensfreude kehrte Dvoák nun auch zurück zu seiner geliebten tschechischen Volksmusik. Die Grundstimmung des Werks hatte Eduard Hanslick sagen lassen, dass »in Dvoáks Musik immer die Sonne scheint«. Und sie scheint auf eine hinreißende Fülle von Naturstimmungen und -lauten, mit Vogelrufen, für die der Vogelnarr Dvoák wundervolle Holzbläser-Soli fand.
BESETZUNG
Symphoniker Hamburg Orchester
Alexander Malofeev Klavier
Sylvain Cambreling Dirigent
PROGRAMM
Elliott Carter
Three Illusions für Orchester
Camille Saint-Saëns
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 22
Antonín Dvoák
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.