
Der Christopher Street Day in Hamburg zieht jährlich eine Vielzahl von Besuchenden aus ganz Europa an, die zusammen ein Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Lebensfreude setzen. Hier werden Toleranz und Gleichberechtigung für alle gelebt und gefeiert.
Über 40 Jahre reicht die Geschichte des CSD in Hamburg mittlerweile zurück. Damals, im Sommer 1980, gingen Homo-, Bi- und Transsexuelle in der Hansestadt erstmals in großem Stil für ihre Rechte auf die Straße. Ihre zugleich simple wie mutige Forderung: Gleichberechtigung und Toleranz für alle - ganz unabhängig der sexuellen Neigung. Bis heute stellt der CSD Jahr für Jahr klare Forderungen an die Politik. Dazu gehören unter anderem die vollständige rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und eine Reform des bestehenden Transsexuellengesetzes. Seit vielen Jahren gefeiert, soll der CSD auch im Jahr 2023 verdeutlichen, dass sexuelle Vielfalt etwas Wichtiges ist. Hierfür stehen zahlreiche Menschen ein und verleihen dem Fest den bedeutsamen Charakter.
Hamburg Pride 2023
Am 05. August findet der Christopher Street Day in Hamburg statt. Das Fest beginnt mit der sogenannten Pride Week, in der es eine Menge an kulturellen Aktivitäten zu bestaunen gibt. Dazu zählen die Gay und Lesbian Filmfestivals sowie auch Theateraufführungen und Ausstellungen. Eine Reihe an Partys dürfen im Rahmen des Festes nicht fehlen - verteilt über die ganze Stadt, nehmen beim CSD Hamburg verschiedene Locations teil, in denen der Tag gefeiert werden kann. Demgegenüber zeigt sich der CSD jedoch auch häufig von seiner ernsteren Seite, indem Themen wie Gleichberechtigung der LGBTQIA+ Community diskutiert werden.
Beliebtes Volksfest mit phantasievollen Kostümen und jede Menge Show
In Hamburg hat sich CSD längst zu einem beliebten Volksfest entwickelt, das Jahr für Jahr mehr Besucher an die Elbe lockt - auch Heterosexuelle. Mittlerweile kommen jährlich rund 100.000 Besuchende aus ganz Europa zur CSD-Parade und setzten damit ein Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Lebensfreude. Drei Stunden lang ziehen knapp 40 Gruppen, PKWs und Trucks von der (St. Georg) zum Jungfernstieg (Altstadt). Verschiedene Politikerinnen und Politiker führen jedes Jahr die Parade an. Auch mit dabei: phantasievolle Kostüme, heiße Beats und jede Menge Show. Die Bandbreite des Festivals erstreckt sich dabei von Pop, Elektro, Schlager und Rock bis hin zu Indie. Zentraler Bestandteil der Parade ist außerdem eine etwa halbstündige Kundgebung in City, auf der die Forderungen der Teilnehmenden gut hörbar verlesen werden. Bereits seit einigen Jahren sind am CSD-Wochenende auch der Jungfernstieg und der Ballindamm fest in der Hand der LGBTQIA+ Community, die die Innenstadt in ein buntes Meer aus Regenbögen taucht. Beonders wichtig am Gay Pride der erst kürzlich eingeführte Regenbogentag, der die Community von ihrer künstlerisch-kreativen Seite zeigt.
Kleiner Exkurs für all diejenigen, die mit LGBTQIA+ nichts anfangen können
Liebe ist nicht gleich Liebe - die Liebe ist vielfältig. Der Begriff LGBTQIA+ wird oftmals verwendet, um die Möglichkeiten der Liebe unter einem Ausdruck zusammenzufassen bzw. auszudrücken, wen man liebt, ob und welchem Geschlecht man sich zuordnet und wie man fühlt. Für die verschiedenen sexuellen Orientierungen steht die Abkürzung LGBTQIA+ für die englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual (oder Transgender), Queer, Intersexual und Asexual. Die Menschen mit einer dieser sexuellen Orientierung bzw. ihres gefühlten Geschlechts werden oftmals diskriminiert. Die Identitäten, die sich unter dieser Begrifflichkeit sammeln, erfahren Diskriminierung, weil sie aus den tradierten gesellschaftlichen Vorstellungen von Heterosexualität und Cisgeschlechtlichkeit fliehen möchten. Natürlich gibt es eine Menge weiterer Sexualitäten, für die das "+" symbolisch steht. Gemeinsam ist ihnen jedoch (unabhängig der Identität oder sexuellen Ausrichtung) stets das Unverständnis und die Benachteiligung seitens der Gesellschaft, weswegen viele Personen in der LGBTQIA+ Community eine Gemeinschaft finden, in der sie kein Doppelleben führen oder sich verstecken müssen.